Zendure SolarFlow Test – Fazit
Der SolarFlow ist ein zuverlässiger und modular aufgebauter Speicher, um den überschüssigen Strom deines Balkonkraftwerks zu speichern und abzugeben, wenn du ihn wirklich benötigst. Nachdem ich das Speichersystem mittlerweile drei Monate getestet habe, bin ich insgesamt sehr überzeugt und kann dir den SolarFlow ans Herz legen, wenn du über ein paar Kleinigkeiten in der Bedienung der App hinwegsehen kannst.
Der SolarFlow kommt im kleinsten Paket mit knapp einer kWh Speicher, lässt sich aber mittlerweile auf fast 8 kWh erweitern. Das ist für die meisten Balkonkraftwerke mehr als ausreichend, am sinnvollsten finde ich eine Kapazität von etwa 2-3 kWh. Wenn du zwei Solarmodule mit etwa 1.000 Wp angeschlossen hast, wirst du im Sommer genug Strom für die Zeit nach Sonnenuntergang speichern können. Im Winter wird es schwierig, an nicht sonnigen Tagen die 2-3 kWh zu füllen.
Du steuerst den SolarFlow mit einer App, die entweder per WLAN oder Bluetooth verbunden ist. Mit den verschiedenen Modi kannst du beispielsweise wählen, ob du die Ausgabeleistung nach Tageszeit und Tag steuern möchtest. Wenn du einen Shelly 3EM nutzt, kannst du das ganze System sogar automatisiert auf die aktuell benötigte Leistung anpassen lassen.
In meinem Test hat mich nur eines gestört: Die Nutzererfahrung in der App ist bisweilen etwas ernüchternd. Manche Funktionen sind schlecht erklärt und hinterlassen Fragezeichen, was denn nun genau passiert. Manchmal werden Einstellungen nicht übernommen und erfordern einen Neustart, bei dem man die Daumen drücken muss, dass sie im Anschluss übernommen werden. Die App wird aber basierend auf dem Feedback der Nutzer regelmäßig weiterentwickelt und verbessert.
Zum Zeitpunkt meines Tests war es nicht möglich, das System lokal zu betreiben. Es musste immer eine Verbindung zu den Servern von Zendure bestehen. Es ist zwar angekündigt, dass eine lokale und direkte Steuerung in Zukunft möglich sein soll, der Zeitpunkt ist aber noch offen.
Ich muss aber sagen, dass ich nach drei Monaten Test von dem SolarFlow überzeugt bin. Durch die zwei MPPT-Eingänge, werden die Solarmodule unabhängig voneinander getrackt, was andere Speichersysteme nicht machen. Wenn zudem erst einmal die Einrichtung mit der App abgeschlossen ist, läuft das System bei mir ohne Probleme. Auch nach Firmware-Updates hat mein SolarFlow weiterhin brav Strom gespeichert und meinem Plan nach abgegeben.
Preislich fallen die Kosten für Speichersysteme immer weiter. Den SolarFlow mit 1 kWh kannst du aktuell für etwa 839 € kaufen. Je nach Setup wird sich der Kaufpreis voraussichtlich nach spätestens zehn Jahren amortisieren. Während Zendure für die Batterie eine Garantie von zehn Jahren gibt, halten LiFePO4 Akkus in der Regel deutlich länger durch.
- Speicherkapazität: 960 Wh
- Kombinierbar mit bis zu 4-facher Kapazität
- 2 Solarmodule anschließbar
- Universal kompatibel mit den meisten Balkonkraftwerken
- IP65 wasserdicht
Für meinen Test wurde mir von Priwatt netterweise ein Zendure SolarFlow mit Zusatzakku zur Verfügung gestellt. Meine Testergebnisse und Erfahrungen sind selbstverständlich trotzdem objektiv und unabhängig.
Was ist der Zendure SolarFlow?
Der Zendure SolarFlow ist ein modular erweiterbares Plug & Play Speichersystem für Balkonkraftwerke, das für den Indoor- und Outdoor-Bereich eingesetzt werden kann.
Du verbindest den Speicher mit deinem bestehenden (oder einem neuen) Balkonkraftwerk und kannst somit den überschüssigen Strom für den Abend oder die Nacht speichern.
Es besteht aus einem Smart-Hub, der das Gehirn des Systems darstellt und den Batterien, welche für größere Kapazitäten kombiniert werden können.
Die Batterien gibt es entweder mit 960 Wh (AB1000) oder mit 1.920 Wh (AB2000) Speicherkapazität. Du kannst insgesamt vier Batterien anschließen und beide Batterie-Versionen miteinander kombinieren. Somit kann der SolarFlow bis auf maximal 7.680 kWh aufgerüstet werden.
In der Praxis ist wohl eine Speicherkapazität von etwa 2-3 kWh mehr als ausreichend für ein übliches Balkonkraftwerk mit um die 1.000 kWh.
Es gibt Eingänge für zwei Solarmodule, von denen der SolarFlow eine Eingangsleistung von bis zu 800 W verarbeiten kann. Es gibt Nutzer, die per Y-Kabel vier Module anschließen, das ist allerdings vom Hersteller nicht vorgesehen und kann zu Problemen führen.
Das System hat einen dualen MPPT-Eingang, es werden also beide angeschlossenen Solarmodule separat getrackt. Das bedeutet, dass wenn Schatten auf eines der Module fällt, die Leistung des anderen Moduls nicht negativ beeinflusst wird.
Der Ausgang unterstützt bis zu 1.200 W, die zum Wechselrichter weitergegeben werden können.
Alternativ zum SmartHub gibt es mittlerweile auch den sehr mächtigen Zendure Hyper, mit dem du mehr Module anschließenund Akkus zudem aus dem Stromnetz laden kannst.
Lieferung, Aufbau und Installation
Die Lieferung besteht unter anderem aus zwei Pakete mit dem gut verpackten SmartHub und der Batterie:
Zusätzlich bekommst du alle notwendigen Kabel zum Anschluss der Solarmodule, der Batterien und des Wechselrichters an den SmartHub geliefert:
Die Kabel zur Verbindung der Solarmodule zum SmartHub des SolarFlows sind 3 Meter lang und können als Verlängerungskabel genutzt werden. Das Kabel zum Anschluss der Batterien an den Hub ist 1,5 Meter lang und das Anschlusskabel zum Wechselrichter weist eine Länge von 0,6 m auf.
Eine Bedienungsanleitung ist ebenfalls enthalten, inklusive bebilderten Aufbauanweisungen.
Das gesamte System ist funktioniert per Plug & Play, muss also nur zusammengesteckt werden. Das macht es auch Anfängern einfach, den Speicher aufzubauen und an das eigene Balkonkraftwerk anzuschließen.
Hier sind die notwendigen Schritte zum Aufbau und dem Anschluss:
1. Finde einen geeigneten Standort
Suche dir zunächst einen geeigneten Standort für deinen SolarFlow. Er sollte in der Nähe von deinen Solarmodulen sein (die mitgelieferten Anschlusskabel sind 3 Meter lang) und obwohl er wassergeschützt ist, empfehle ich dir eine zumindest leicht geschützte Position.
Ich habe meinen SolarFlow beispielsweise direkt unterhalb der Solarmodule im Dachboden aufgebaut. Dadurch musste ich die Kabel lediglich durch das Dach legen und der SolarFlow ist gut geschützt.
2. Schließe die Solarmodule an
Zunächst schließt du die beiden Solarmodule an den SmartHub an.
Du siehst auf der linken Seite gut gekennzeichnet die Anschlüsse für „PV Input 1“ und „PV Input 2“ mit jeweils einem Anschluss für Positiv (+) und Negativ (-).
Achte beim Zusammenstecken darauf, dass die Stecker einrasten. Sie rutschen sonst gerne mal auseinander.
3. Schließe den Wechselrichter an
Jetzt schließt du deinen Wechselrichter an den SmartHub an.
Auf der rechten Seite siehst du den Anschluss „Micro-Inverter Output“ mit einem positiven (+) Anschluss und einem negativen (-) Anschluss. Hier schließt du nun die Y-Stecker an, mit denen du die vier Anschlusskabel des Wechselrichters verbindest.
Achte darauf, dass du an jeden Y-Stecker jeweils die beiden negativen bzw. positiven Kabel anschließt.
4. Verbinde die Batterien
Das unten fest am SmartHub angeschlossene Kabel ist zur Verbindung mit den Batterien.
Wenn du mehrere Batterien hast, staple sie übereinander und sorge dafür, dass die Anschlüsse auf der rechten Seite zusammenpassen.
Schließe jetzt die oberste Batterie mit dem Anschlusskabel aus dem SmartHub an.
5. Schraube die Antenne an
Als letzten Punkt musst du jetzt noch die Antenne an den SmartHub anschrauben. Sie dient zur Kommunikation mit dem WLAN und der Zendure App.
6. Richte den SolarFlow mit der App ein
Lade dir jetzt die Zendure App herunter, um den SolarFlow einzurichten.
Folge den Anweisungen in der App, um den SolarFlow mit deinem WLAN zu verbinden oder die Verbindung per Bluetooth einzurichten:
- Halte die grüne Taste auf dem SmartHub für etwa drei Sekunden gedrückt, bis die WiFi-Anzeige schnell blinkt
- Wähle deinen SolarFlow aus
- Entscheide dich zwischen der Verbindung über WLAN oder Bluetooth (ich empfehle WLAN)
- Warte, bis die Verbindung hergestellt ist
- Aktualisiere die Firmware deines Geräts
Wenn du die Verbindung hergestellt und die Firmware aktualisiert hast, kannst du die gewünschten Einstellungen und das zu deinen Anforderungen passende Programm festlegen.
Das Schöne ist: bereits jetzt sammelt dein Zendure Speichersystem den Strom deines Balkonkraftwerks!
Nach der Einrichtung kann es 20 – 30 Minuten dauern, bis die App deine Daten anzeigt. Wundere dich also nicht, wenn die Visualisierung etwas dauert.
Steuerung und Nutzung: App-Funktionen und Bedienung
Die Zendure App zeigt dir leicht zeitversetzt an, welchen Ladezustand deine Batterie hat, wie viel Strom von den Solarmodulen produziert wird, und wie viel dieses Stroms in die Batterie und in deinen Stromkreislauf eingespeist wird:
Neben den aktuellen Zahlen kannst du über die App auch den Verlauf eines längeren Zeitraums einsehen.
Du kannst detailliert sehen, wie viel Strom produziert wurde, welcher Anteil davon ins Haus gewandert ist und welcher Anteil in der Batterie gespeichert wurde:
Mit der App kannst du verschiedene Modi einstellen, um den Output der Batterie zu steuern:
Akkuprioritätsmodus
In diesem Modus wird das Aufladen der Batterie(n) priorisiert, während lediglich etwa 100 W in das Hausnetz eingespeist werden.
Du kannst einen Zeitraum einstellen, in dem diese Priorisierung stattfinden soll. Beispielsweise also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, wenn du tagsüber nicht zu Hause bist oder nicht so viel Strom benötigst.
In diesem Zeitraum wird die Batterie bevorzugt geladen, bis sie zu 100 % (oder deinem manuell eingestellten Maximum) geladen ist.
Anschließend wird der gesamte erzeugte Strom in das Hausnetz eingespeist.
Terminmodus
Im Terminmodus kannst du ganz genau festlegen, wie hoch die Einspeisung aus der Batterie in das Hausnetz zu gewissen Zeitpunkten sein soll. Du kannst einen Stundenplan aufbauen und ihn nach Stunden und Wochentag steuern:
Du kannst den Output oberhalb von 100 W in Einser-Schritten festlegen, unter 100 W gibt es 30er-Schritte.
Ich habe mit dem Terminmodus beispielsweise eingestellt, dass tagsüber keinerlei Einspeisung ins Hausnetz erfolgt, da ich tagsüber ein zweites Balkonkraftwerk direkt an mein Hausnetz angeschlossen habe.
Abends ab 18 Uhr, wenn die Sonne untergeht, möchte ich dann 200 W eingespeist bekommen und ab 22 Uhr nur noch 100 W, um die im Standby laufenden Geräte zu versorgen.
So verschwende ich keinen Strom, da ich zu jeder Zeit mindestens den aus der Batterie eingespeisten Strom nutze.
Intelligenter Abgleichsmodus
Der intelligente Abgleichsmodus passt die Ausgangsleistung an die von dir eingestellte Grundlast und den Echtzeit-Stromverbrauch an. Hierbei wird der aktuelle Verbrauch mit entsprechenden smarten Steckdosen synchronisiert, welche den Verbrauch an den SmartHub übermitteln.
Aktuell werden nur die Zendure Smart Plugs* unterstützt:
- Smart Plug EU (Stecker für Europa)
- Smart Plug UK (Stecker für Großbritannien)
- Smart Plug US (Stecker für USA)
Du kannst so also beispielsweise eine Grundlast von 100 W einstellen und mit einem oder mehreren Smart Plugs zusätzlich stromhungrige Geräte tracken, um den Output deines SolarFlows automatisch an den Verbrauch anpassen zu lassen.
Smart-CT-Modus
Der Smart-CT-Modus ist dem intelligenten Abgleichsmodus ähnlich. Der große Unterschied ist, dass dieser Modus die gesamte Ausgangsleistung an den gesamten Verbrauch der überwachten Leitung anpasst.
Wenn du also eines der unterstützten Geräte an deinen Stromzähler anschließt, wird der SmartHub dafür sorgen, dass immer so viel Strom ausgegeben wird, wie du gerade benötigst.
Aktuell werden die folgenden Geräte unterstützt:
- Zendure Satellite Monitor CT
- Shelly Pro 3EM
- Shelly 3EM
Kompatibilität mit Solarmodulen & Wechselrichtern
Das gesamte SolarFlow System ist super flexibel und lässt sich mit den meisten üblichen Balkonkraftwerk-Solarmodulen und Mikro-Wechselrichtern verbinden. Ein paar wichtige Infos gibt es hierzu aber:
Solarmodule
Voraussetzung für die an den Zendure Solarflow angeschlossenen Solarmodule ist, dass der Spannungsbereich zwischen 16 und 60 Volt liegt und der Strom maximal 13 Ampere beträgt. Da das auf so gut wie alle Solarmodule zutrifft, welche bis zu 550 Watt haben, ist das Speichersystem mit so ziemlich allen üblichen Solarmodulen kompatibel.
Die maximale Eingangsleistung beträgt 800 Watt, bei einem größeren Input regelt der MPPT die Eingangsleistung auf maximal 800 W herunter.
Du kannst also beispielsweise zwei Module mit je bis zu 550 W anschließen. Ich lese auch häufig von Käufern, die mit einem Y-Stecker sogar vier Module mit Gesamtleistungen von um die 2.000 Watt anschließen. Im Sommer wird dadurch aber sicherlich eine Menge produzierter Strom verschenkt und wie gut das dem System tut, kann ich dir nicht sagen.
Ich habe zwei bifaziale Module des Yuma Roof* angeschlossen, die jeweils bis zu 545 W produzieren können. Das funktioniert super, genau wie auch meine Tests mit dem Priwatt PriRoof Duo*.
Wechselrichter
Bei den Wechselrichtern gibt es auch eine sehr breite Unterstützung, da hier an sich alle Mikro-Wechselrichter kompatibel sind. Der maximale Output des SolarFlows beträgt 1.200 Watt, zudem kannst du die maximale Leistung deines angeschlossenen Wechselrichters in der App einstellen.
Du kannst also die Mikro-Wechselrichter aller gängigen Anbieter nutzen, unter anderem:
- Hoymiles
- Growatt
- Deye
- TSUN
- Envertech
- Anker
Bei mir ist aktuell ein Hoymiles HM-800 angeschlossen, der wiederum mit einem weiteren Hoymiles HM-800 verbunden ist, welcher zusätzlich von zwei weiteren Solarmodulen gefüttert wird. Das funktioniert super und ermöglicht mir, zwei Balkonkraftwerk Sets mit je 800 Wp bzw. 1090 Wp gleichzeitig zu betreiben.
Wenn du sichergehen möchtest, dass deine Solarmodule und der Wechselrichter kompatibel mit dem Zendure SolarFlow sind, schaue in die Datenblätter. Alternative kannst du dich auch beim Support von Zendure melden oder auch bei den netten Teams von Priwatt oder Yuma.
Meine Erfahrungen mit dem Zendure SolarFlow
Wenn du nur die Kurzfassung meiner Zendure SolarFlow Erfahrungen lesen möchtest, starte ich mit einer kurzen Zusammenfassung:
- Der Anschluss ist einfach und für jeden machbar
- Im laufenden Betrieb funktioniert das System super
- Die App ist noch nicht ausgereift, wird aber weiterentwickelt
- Die deutsche Übersetzung der App ist mager
- Manche auftretenden Dinge könnten besser erklärt sein
Lass uns jetzt aber auch tiefer in meine Erfahrungen einsteigen:
Anschluss ist einfach machbar
Im Vergleich zu anderen Balkonkraftwerk Speichern besteht der Zendure SolarFlow zwar nicht nur aus einem Gerät und hat einige Anschlusskabel, trotzdem ist der Anschluss mit der bebilderten Anleitung wirklich für jeden machbar.
Ich habe zwei Batterien, welche ganz einfach übereinandergestellt werden und dadurch automatisch miteinander verbunden sind. Auch das lief absolut reibungslos, genau wie der Anschluss der Solarmodule und des Wechselrichters.
Da auf dem SmartHub die Eingänge klar benannt sind, ist zu jedem Zeitpunkt klar, welche Kabel an welche Anschlüsse kommen. Zusätzlich hilft es natürlich, dass die Stecker der Plus- und Minus-Kabel unterschiedlich sind, wodurch sie nur an den entsprechenden Anschluss gesteckt werden können.
Auch die Verbindung mit meinem WLAN und der Zendure App hat bei mir super und beim ersten Versuch geklappt.
Laufender Betrieb ohne Probleme
Ist erst einmal alles korrekt eingerichtet, schnurrt der SolarFlow wie ein Kätzchen.
Wobei das falsch ausgedrückt ist, denn tatsächlich hörst du absolut gar nichts von dem System. Es läuft komplett ohne Geräuschentwicklung.
In den ersten Tagen habe ich häufiger in die App geschaut und geprüft, ob meine Einstellungen übernommen werden und der Output entsprechend meiner Vorgaben gesteuert wird. Das hat gut funktioniert, nachdem ich einige Finetunings vorgenommen habe.
Seit nun mehreren Monaten läuft das System reibungslos, ich musste nicht eingreifen und konnte gelegentlich kleine Anpassungen meines Zeitplans vornehmen, die ohne Mucken übernommen wurden.
Kommen wir jetzt aber zum Kern der vielen Beschwerden rund um den SolarFlow:
Die App ist etwas unausgereift, wird aber laufend verbessert
Die größte Schwäche des SolarFlows sind die App & Software. Immer wieder tauchen in der deutschen Übersetzung der Texte falsche oder ungenaue Begriffe auf und in der Software gibt es leider immer wieder kleinere (und beizeiten auch größere) Probleme.
Bei meinem ersten Software-Update beispielsweise gab es Schwierigkeiten, da ich das Update zwar starten konnte, es durchlief, aber trotzdem weiterhin angezeigt wurde, ich hätte eine veraltete Version.
Viele Nutzer berichten davon, dass Einstellungen in der App einfach nicht übernommen werden. Manchmal erfordern sie einen Neustart, manchmal wird es einfach nichts. Glücklicherweise bin ich davon bisher verschont geblieben, trotzdem bin ich mit der Nutzererfahrung in der App nicht zufrieden:
Es passieren Dinge, die man nicht versteht
Es gibt immer wieder Verhaltensweisen des Systems oder der App, die man nicht ohne weitere Recherchen versteht und für Fehler oder Probleme hält.
Hier sind zwei Beispiele:
Beispiel 1
Ich habe meinen SolarFlow im Terminmodus laufen. Während bisher in der Übersicht angezeigt wurde, dass aktuell der Terminmodus aktiviert ist, steht nach dem neuesten Update plötzlich „Derzeit im Reservemodus“ da. Es wird wohl mit dem nächsten Update korrigiert, ist aber ein kleines Beispiel für die Verschlimmbesserungen, die mit der App leider immer wieder passieren. Das verwirrte viele Nutzer sehr und hat für einige Posts in Facebook Gruppen gesorgt.
Beispiel 2
Der Akkuprioritätsmodus lässt mich zwar einstellen, wann die vorrangige Stromspeicherung mit dem Output von 100 W laufen soll, was aber außerhalb dieses Zeitraums passiert, ist unklar. Es gibt keine Einstellung, den Output außerhalb des Zeitfensters festzulegen und auch keinerlei Erklärung dazu, wie hoch er ist.
Beispiel 3
Stellst du im Terminmodus einen neuen Zeitpunkt ein, zu dem ein gewisser Output starten soll, greift er erst, wenn diese Uhrzeit einmal durchlaufen wurde. Habe ich also den ganzen Tag einen Output von 100 W eingestellt, ändere um 14:05 Uhr, dass ab 14 Uhr ein Output von 200 W stattfinden soll, so dauert es bis zum nächsten Tag um 14 Uhr, bis diese Einstellung greift.
Es sind alles keine riesigen Probleme und Unstimmigkeiten, die mir begegnet sind, aber sie sorgen für eine schlechtere Nutzererfahrung und viel Verwirrung.
Preise und Verfügbarkeit
Natürlich ändern sich Preise und Verfügbarkeit laufend, hier findest du aber trotzdem einen Überblick.
Einstiegsset mit 0,96 kWh
- Speicherkapazität: 960 Wh
- Kombinierbar mit bis zu 4-facher Kapazität
- 2 Solarmodule anschließbar
- Universal kompatibel mit den meisten Balkonkraftwerken
- IP65 wasserdicht
Das Einstiegsset des Zendure SolarFlow besteht aus dem SmartHub und einer AB1000 Batterie (0,96 kWh). Dieses Set kannst du bei allen gängigen Anbietern wie beispielsweise bei Priwatt für 839 € zzgl. Versandkosten kaufen* oder auch bei Yuma für den gleichen Preis ohne Versandkosten.*
(Meine Empfehlung) Set mit 1,92 kWh
Das für die meisten Anwendungsfälle sehr sinnvolle Set mit zwei AB1000 Batterien und somit 1,92 kWh Speicherkapazität bekommst du schon für 1.343 €.
Zukünftig wird es das Set auch mit der AB2000 Batterie geben, die eine Kapazität von 1,92 kWh hat und zudem eine Heizfunktion besitzt.
Zusatzbatterien mit 0,96 kWh oder 1,92 kWh
Möchtest du dein Set erweitern (was du jederzeit auch nachträglich tun kannst), hast du die Wahl zwischen der AB1000 Batterie mit 0,96 kWh für 504 € zzgl. Versand*, oder der neuen AB2000 Batterie.
Möchtest du lieber die neue AB2000 Batterie mit 1,92 kWh kaufen, die zusätzlich eine Heizfunktion zum Schutz im Winter mitbringt, so bekommst du diese aktuell für 839 € zzgl. Versandkosten direkt beim Hersteller Zendure.
Die AB2000 ist bisher nur als Vorbestellung verfügbar, Start der Auslieferung ist der Januar 2024.
Zendure SolarFlow Alternativen
Sollte dir der Zendure SolarFlow nicht zusagen, gibt es natürlich Alternativen, die du als Speicher für dein Balkonkraftwerk nutzen kannst.
Hier sind drei tolle Systeme, die ich dir empfehlen kann:
Sunlit BK215
Der Sunlit BK215 Speicher bringt eine starke Eingangsleistung von 1.600 W und zwei MPP-Tracker mit. Er ist erweiterbar auf bis zu 8,6 kWh und lässt bei voller Erweiterung den Anschluss von bis zu zehn Solarmodulen zu!
Das kompakte Gehäuse ist vergleichbar zum Anker SOLIX E1600, wirkt aber etwas hochwertiger. Aufgrund der IP65 Zertifizierung (wasserdicht) und der Standheizung ist der Sunlit BK215 auch super für den Outdoor-Einsatz geeignet und bringt auch im Winter Leistung.
Anker SOLIX Solarbank
- Massive Kapazität mit 1,6 kWh pro Unit
- 6000 Ladezyklen und 15 Jahre Lebensdauer
- Kompatibel mit allen Standard-Mikroinvertern
- Einfache, 5-minütige Plug&Play Installation
- Echtzeit-Daten in App
Die Anker SOLIX Solarbank ist ein kompaktes Speichersystem, das alle Kabel und Geräte in einem Gehäuse vereint.
Die Speicherkapazität liegt bei 1,6 kWh, du kannst aber jederzeit weitere Anker SOLIX Solarbanks anschließen, um sie zu erweitern. Im Vergleich zum Zendure SolarFlow nimmt das System bei Erweiterung aber deutlich mehr Platz ein.
Auch die Solarbank hat wie der SolarFlow zwei MPPT-Eingänge, um die angeschlossenen Solarmodule separat zu tracken und so das Maximum an Ertrag herauszuholen.
Natürlich ist auch die Anker Solarbank mit den meisten Solarmodulen und Wechselrichtern kompatibel.
Preislich liegt die Anker SOLIX Solarbank bei knapp 1.000 €.
Greensolar Plug & Play Speichersystem
- Kapazität: 2,2 kWh
- Kompatibel mit den meisten Solarmodulen
- Plug & Play
- Monitoring mittels App
- Wassergeschützt nach IP65
Der Greensolar Plug & Play Speicher für Balkonkraftwerke besteht aus einem kompakten Gehäuse, in dem sämtliche Technik eingebaut ist.
Das System hat eine Batteriekapazität von 2,2 kWh und lässt sich mit einer Erweiterung auf 4,4 kWh erhöhen. Auch hier nimmt das System bei einer Erweiterung mehr Platz ein, als der Zendure SolarFlow.
Es ist sehr wichtig zu wissen, dass das Speichersystem von Greensolar lediglich einen MPPT-Tracker besitzt. Wenn also eines deiner Solarmodule etwas Schatten abbekommt, beeinflusst das die Effizienz deines zweiten Moduls ebenfalls negativ.
Wie es im Namen schon geschrieben steht, ist es ein Plug & Play System, dass du an die meisten Solarmodule und Wechselrichter ganze einfach und ohne Probleme anschließen kannst.
Der Preis für das Greensolar Plug & Play Speichersystem startet bei 899 €.
Häufig gestellte Fragen, Probleme und Antworten
Was passiert bei mehr als 1000W Eingangsleistung?
Bei mehr als 1.000 W Eingangsleistung regelt der SmartHub auf 800 W herunter, um sich zu schützen. Wenn du beispielsweise zwei Module mit je 545 W angeschlossen hast und zur Mittagszeit im Sommer über 1.000 W produziert werden, wirst du trotzdem nur 800 W davon speichern bzw. nutzen können.
Meine Batterien haben sich komplett entladen, obwohl ich eine Grenze festgelegt habe
Die Batterien entleeren sich immer mal wieder komplett, damit das System sich ordentlich kalibrieren kann. Das passiert auch, wenn du eine Entladegrenze bei beispielsweise 5 % festgelegt hast.
Was passiert mit dem Zendure SolarFlow, wenn das Internet weg ist?
Wenn das Internet weg ist, funktioniert der Zendure SolarFlow grundlegend weiterhin. Du kannst ihn allerdings nur noch per Bluetooth steuern und hast somit eingeschränkten Zugang zu den Funktionen.